Ja, das kann man essen!
Um den Saumagen ranken sich diverse Mythen.
Die einen sagen, er entstand quasi als Resteessen bei der Schlachtung, um alle Teile des Schweines (auch den Magen) zu verwerten. Die anderen behaupten, es sei ein "Armeleute-Essen“ gewesen.
Sei´s drum! Diese Pfälzer Spezialität schmeckt vielleicht nicht jedem - aber vielen. Unter anderem war sie auch eine Leibspeise von Alt-Bundeskanzler Kohl und wurde bei Staatsbesuchen serviert. Dies brachte dem Saumagen den Beinamen "Kanzlersteak“ ein.
Der Saumagen ist wohl die bekannteste Pfälzer Spezialität. Die Zutaten werden in einen leeren Schweinemagen gefüllt. Sie bestehen aus magerem Schweinefleisch, Bratwurstbrät, Kartoffeln, Zwiebeln und Gewürze wie Majoran, Muskat und Pfeffer. Danach wird er gekocht, wobei er eine feste Konsistenz erhält. Serviert wird entweder mit Sauerkraut und Kartoffelbrei oder "auf die Hand“ in Scheiben geschnitten, gebraten und im Brötchen (pfälzisch: Weck) verspeist.
Hier ein Rezept für Hobbymetzger
(aus: Die Liebe der Pfalz geht durch den Saumagen, Pfalzwein e.V. Neustadt)
1 kleiner geputzter Saumagen
375 g magerer Schweinebauch
375 g Schweinefleisch
375 g Bratwurstfüllsel
2 eingeweichte Brötchen
1 kg festkochende Kartoffeln
3 Eier
2 Zwiebeln
1 Bund glatte Petersilie
2 Knoblauchzehen
Salz, Pfeffer, Majoran, Muskatnuss
Schweinemagen über Nacht wässern. Zwei Öffnungen am Saumagen mit Küchenfaden abbinden. Fleisch und Kartoffeln in kleine Würfel schneiden. Zwiebeln und feingehackte Petersilie in Butter andünsten, Knoblauch auspressen. Das Ganze mit den ausgedrückten Brötchen und den Eiern in einer Schüssel gut vermischen und mit den restlichen Zutaten würzen. Die Masse in den Saumagen füllen und die Öffnung zubinden. In einem großen Topf in reichlich siedendem Salzwasser zwei bis drei Stunden sieden lassen. Das Wasser darf auf keinen Fall kochen!
Herausnehmen und in 2 Zentimeter dicke Scheiben schneiden. Dazu passt Sauerkraut und Kartoffelpüree.
Oder Sie probieren ihn gleich in einem unserer Restaurants.