die "untere" Hälfte der Weinstraße
Am Fuß der Kalmit, der höchsten Erhebung des Pfälzerwaldes, liegt Maikammer, der nördlichste Ort der "SÜW", sprich "Süff", wie die Südliche Weinstraße von uns Pfälzern auch genannt wird.
Den Südpfälzern sagt man eine besondere Leichtigkeit nach, das Leben zu nehmen wie es ist. Ob das darauf zurückzuführen ist, dass der Landstrich seit jeher sowohl in Kriegs- als auch zu Friedenszeiten eng mit den französischen Nachbarn verflochten ist, können Sie gerne selbst beurteilen.
Die Landschaft wirkt weitläufiger als an der Mittelhaardt, da sich der Pfälzerwald im Süden der Weinstraße erst weiter westlich zu erheben beginnt. Alles scheint ein wenig ländlicher und verträumter. "Romantisch" wollen wir es nur ungern nennen, weil sich so viele Regionen so beschreiben. Für die Südliche Weinstraße passt es aber gut.
Die Burg Trifels bei Annweiler scheint zusammen mit den vielen anderen Burgen darüber zu wachen, dass die Idylle in den bekannten Weindörfern wie Rhodt, St. Martin oder Edenkoben nicht gestört wird. Urbane Betriebsamkeit herrscht in Landau, dem Zentrum der Region.
Für einen Tagesausflug an die "SÜW" haben wir Ihnen ein paar Vorschläge zusammengetragen. Viel Spaß im "Süden"!
Große Kalmit bei Maikammer
Die Große Kalmit bei Maikammer ist mit 673m der höchste Berg im Biosphärenreservat Pfälzerwald und nach dem Donnersberg der zweithöchste Gipfel in der Region Pfalz. Der Berg liegt an der Haardt, dem Ostrand des Pfälzerwaldes. Vom Freisitz auf der Terrasse auf dem Gipfel der Kalmit bietet sich eine gute Aussicht nach Osten in die rund 500m tiefer gelegene Oberrheinische Tiefebene, mit den bergnahen Ortsgemeinden Maikammer und St. Martin. In der Ebene reicht der Blick bis nach Ludwigshafen, Mannheim und Speyer.
Etwa 15 km südwestlich der Großen Kalmit liegt zwischen Ilbesheim und Arzheim die 270m hohe Kleine Kalmit.
Rietburgsesselbahn bei Edenkoben
Von der Talstation aus, nahe der Villa Ludwigshöhe, bringt Sie die Bahn in bequemen Doppelsesseln in acht Minuten hinauf auf die um 1200 erbaute Rietburg. Nachdem Sie einen Höhenunterschied von 220m bewältigt haben, genießen Sie von der Aussichtsterrasse der ehemaligen Raubritterburg Rietburg einen Panoramablick über die Rheinebene, auf das größte zusammenhängende Weinbaugebiet Deutschlands, zu den Domen von Worms und Speyer bis zu den Hängen des Odenwaldes und des Schwarzwaldes.
Villa Ludwigshöhe bei Edenkoben
Die Villa Ludwigshöhe war der "italienische" Sommersitz des bayrischen Königs Ludwig I. in der Pfalz. Von Edelkastanien und Weinbergen umgeben, mit einem Blick in die weite Rheinebene, entstand ein betont kühler klassizistischer Viereckbau mit einem schattigen Innenhof. Neben dem reichen künstlerischen und kunsthandwerklichen Interieur der herrschaftlichen Gemächer und Gesellschaftsräume fasziniert die nahezu unverändert erhaltene Küche als geschlossenes, einheitliches Raumensemble. Auf Ludwigs ausdrücklichen Wunsch besitzt die Villa Ludwigshöhe keinen Garten oder Park. Das Land um die Villa mit seinen Weinbergen, Feldern und Wald war für Ludwig an sich "ein großer Garten".
(Die Villa Ludwigshöhe ist wegen umfangreicher Renovierungsarbeiten bis Anfang 2024 geschlossen.)
Zoo Landau
Seit 1904...Tieren auf der Spur...über 900 Tiere in über 100 exotischen Arten.
Der Zoo ist in fünf Minuten zu Fuß von der Landauer Innenstadt aus zu erreichen. Erleben Sie in der 4,5 Hektar großen Parkanlage die Tiere im Affenhaus und im Papageienhaus sowie in der Freiflughalle. Besuchen Sie die Humboldtpinguine, die afrikanischen Huftiere, Großkatzen, Emus und Bennettkängurus...
Auf dem Waldweg zum Tigergehege befindet sich ein Naturlehrpfad, welcher auch Informationen zu einheimischen Singvögeln gibt. Neben der Funktion als Stätte der Erholung, engagiert sich der Zoo Landau stark auf den Gebieten des Artenschutzes, der Umweltbildung und der Forschung.
Reichsburg Trifels bei Annweiler
Die bekannteste Burg in der Pfalz liegt eindrucksvoll auf einem schmalen Felsriff, welches den Gipfel des 500m hohen Sonnenberges bildet. Erstmals urkundlich nachzuweisen ist die Burg durch eine Schenkungsurkunde aus dem Jahr 1081. Im Hochmittelalter schützte die Burg Trifels das Reichsland um Annweiler. Die deutschen Kaiser und Könige verwahrten im 12. und 13. Jahrhundert die Reichskleinodien auf der Burg.
Die Festung war in der Stauferzeit das Staatsgefängnis. Der bekannteste Gefangene war kein Geringerer als der englische König Richard Löwenherz. Nach Zahlung eines beachtlichen Lösegeldes wurde er am 04.02.1194 nach fast einjähriger Gefangenschaft freigelassen.
Madenburg bei Eschbach
Die Burgruine Madenburg ist eine der größten und ältesten Burganlagen der Pfalz. Sie wurde im frühen 11. Jahrhundert erbaut, höchstwahrscheinlich als Reichsburg. Mit circa 180m Länge und circa 50m Breite ist die Madenburg die größte Burganlage der Südpfalz. Sie liegt 250m oberhalb der Gemeinde Eschbach auf einem Felsausläufer des Rothenbergs.
Erhalten sind noch alle drei Burgtore, der Bering, der Zwinger, der Brunnen sowie die Grundmauern des Pallas und der Kemenaten in Vor- und Oberburg. Einen Aussichtspunkt in der Oberburg erreichen Sie über den wieder instandgesetzten Treppenturm. Von der Madenburg haben Sie einen herrlichen Blick über die Rheinebene, die Pfalz und den Wasgau.
Burg Berwartstein bei Erlenbach
Die Burg Berwartstein, erstmals 1152 urkundlich erwähnt, erlebte im Mittelalter als Raubritterburg unter Hans Trapp wechselvolle Zeiten. Der Berwartstein steht in etwa 280m Höhe auf einer Bergkuppe südlich oberhalb der Ortsgemeinde Erlenbach. Die Burg wurde, 300 Jahre nach Ihrer Zerstörung durch Blitzschlag, in den 1890er Jahren wieder aufgebaut und ist bis heute als einzige Burganlage in der Pfalz bewohnt. Der Berwartstein ist eine der vielen Burgen im Dahner Felsenland, der Region im Pfälzerwald, die gleich westlich an die Südliche Weinstraße grenzt. Von allen anderen Burgen unterscheidet sich der Berwartstein durch den Aufstiegskamin an der Südostseite des Burgfelsens. Dieser Kamin ist in seiner geologischen Beschaffenheit einmalig und stellte einst einen leicht zu verteidigenden Zugang dar.
Deutsches Weintor in Schweigen-Rechtenbach
Das Deutsche Weintor in der südpfälzischen Weinbaugemeinde Schweigen-Rechtenbach ist ein denkmalgeschützter Torbau mit Nebengebäuden. Seit 1936 markiert das Tor den südlichen Beginn der Deutschen Weinstraße.
Das gut 19m hohe Weintor ist im Stil des Neoklassizismus aus Sandstein errichtet. In 7,6m Höhe zieht sich quer durch die Torlichtung eine waagerechte, aus Holz gefertigte Galerie, welche an ihrer Ostseite durch eine dreiläufige Steintreppe zugänglich ist. Von der Galerie bietet sich Ihnen ein guter Blick auf die darunter verlaufende Weinstraße und die nahen Berge des Wasgaus. Eine weitere auf circa 10m Höhe liegende Aussichtsplattform öffnet den Blick nach Osten in Richtung Rheinebene bis hin zum Schwarzwald.