Das Stutzenfest - Einbürgerung der besonderen Art
Einzigartig in Weisenheim am Berg ist alljährlich das so genannte „Stutzenfest“, bei dem Neubürger durch ein spezielles Zeremoniell in die Dorfgemeinschaft aufgenommen werden. Der Brauch war schon im 8. Jahrhundert bekannt und wurde durch den Weisenheimer Pfarrer Otmar Fischer im 20. Jahrhundert wiederbelebt.
Die neuen Mitbürger müssen an diesem Tag, es ist immer der Sonntag vor Martini, in historische Gewänder schlüpfen, um sich stutzen zu lassen. Nach alter Tradition müssen sie einen Hut mit Nüssen, einen Teller mit Handkäse, ein Brot und 12 Liter Wein mitbringen und stiften. Der Stutzvorgang selbst besteht darin, dass die Neubürger auf einen Stein gestellt werden und auf diesem dreimal „gestumpt“, also gestutzt werden, damit sie danach in den Ort passen.
Nach ausgiebiger Verkostung durch die Ratsmitglieder wird der Wein, von dem danach hoffentlich noch etwas übrig ist, an die Zuschauer, die den Vorgang aufmerksam beobachten, als Freischoppen ausgeschenkt.