moderne Forstwirtschaft
Der Pfälzerwald ist ein Mischwald. Das Verhältnis von Laub- zu Nadelbäumen ist nahezu ausgewogen. Am meisten gibt es Kiefern und Buchen. Eichen, Fichten und Douglasien machen jeweils fast 10 Prozent des Baumbestandes aus. Sie machen das Gebiet zu einem bunten und strukturreichen Mischwald von hoher ökologischer Wertigkeit. Eine Besonderheit der Region sind die Kastanienwälder des Haardtrandes, ein Stück römischen Erbes in der Pfalz.
Mit Beginn der geregelten Forstwirtschaft Anfang des 18. Jahrhunderts wurde wegen der Übernutzung der heimischen Wälder erstmals das Holz knapp. Deshalb legte man damals fest: Es darf nur so viel Holz geerntet, wie neue Bäume angepflanzt werden. Dieses Prinzip "ordnungsgemäßer und nachhaltiger Forstwirtschaft" gilt noch heute.
Im Pfälzerwald heißt das Konzept "naturnahe Waldbewirtschaftung". Grundsätze sind unter anderem:
- Holzernte erst nach individueller Reife des Baumes statt Kahlschlag ganzer Flächen,
- ökosystemverträgliche Bewirtschaftung des Wildbestandes,
- Bevorzugen natürlicher Verjüngung des Baumbestandes statt ungeprüfter Pflanzungen und
- weitgehender Verzicht auf chemische Produkte.
Wie überall hat der technische Fortschritt auch die Arbeit im Wald grundlegend verändert. Die Einführung der motorgetriebenen Kettensäge in den 1950er Jahren revolutionierte die manuelle Holzernte. Im Vergleich zur Arbeit mit Handsäge und Axt dauert es nur noch einen Bruchteil der Zeit, die man früher benötigte, um einen Baum zu fällen, seine Äste zu entfernen und ihn in geeignete Stücke einzuschneiden.
Die körperlich schwere Handarbeit bei der Holzernte wird seit Ende der 1980er Jahre zum Teil von Vollernter-Maschinen übernommen, sogenannten Harvestern. Computer unterstützen den Betrieb der Maschine beim Fällen, Entasten und Einschneiden der Bäume sowie dem Vermessen des Rohholzes.
Auch im Forstrevier Ganerben finden natürlich regelmäßig Waldarbeiten statt. Der entsprechende Bereich wird dann großräumig markiert und gesperrt. Das Betreten des Waldes an dieser Stelle ist dann aus Sicherheitsgründen streng verboten.