Freinsheim - Von Busch-Hof
Ort
Freinsheim
49.50662424135, 8.2116901874542
Ursprünglich gehörte das heutige Anwesen „Von-Busch-Hof“ zu einem ehemaligen Klostergut des Klosters Enkenbach aus dem 13. Jh. Im Zuge der Reformation erfolgte die Auflösung des klösterlichen Betriebes. Der Pfälzische Erbfolgekrieg setzte dem Gebäude derart zu, dass es aufgrund von Beschädigung und Zerstörung neu aufgebaut werden musste. Ab der Mitte des 18. Jh gelangte es in den Besitz der Kurpfälzischen Beamtenfamilie von Busch, angeführt von Johann Bartholomäus von Busch, einst kurpfälzischer Vizekanzler und Direktor des Oberappellationsgerichts. Quasi als Chefjurist der Regierung, erwarb er 1737 das damals als Eltzische Rittergut bezeichnete Anwesen in Freinsheim. Mit dem Übergreifen der Französischen Revolution auf Pfälzer Gebieten, gelangte der Von-Busch-Hof in französische Hand und wurde 1801 versteigert. Etwa 50 Jahre später, im Jahre 1852 erwarb der damalige Freinsheimer Bürgermeister Christian Reibold die Anlage. Durch Erbe ging sie 1955 an seinen Urenkel, Dr. Fritz-Kausch. Er stiftete den Hof der Stadt Freinsheim unter der Auflage, eine Sanierung vornehmen zu lassen und das Anwesen der Freinsheimer Bevölkerung zukommen zu lassen. So steht heute die ehemalige Zehntscheune den Freinsheimern als Bürgersaal zur Verfügung. Das ehemalige Stammhaus der Familie Reibold-Kausch dient heute als Hotel und in das alte Wohnhaus im Innenhof ist ein Restaurant eingezogen. Zwischen Bürgersaal und Restaurant tanzt die „Die Schöne Palatina“ den Tanz ihres Lebens. Die Bronzefigur des Wormser Künstlers Karl-Heinz Oßwald aus dem Jahr 1996 versinnbildlicht durch ihre ekstatische Tanzbewegung mit empor gerissenen Armen und wirbelndem Gewand das pfälzische Lebensgefühl. Der bewusste Wechsel der Beschaffenheit des Materials spiegeln die einzigartige Bedeutung der Pfalz wieder: gegensätzlich und vielfältig zugleich, ein echtes Lebensgefühl!
Das historische, fast 300 Jahre alte Anwesen mit seinem kopfsteingepflasterten Hof ist seit 1981 restauriert und zählte zu den ersten Sanierungsprojekten innerhalb des Städtebauförderungsprogramms der Länder und des Bundes, in das die Stadt Freinsheim 1978 aufgenommen wurde.